Auf dem Campus wächst jetzt die Königin der Gewürze
Anspruchsvoll sind auch die Pläne, die wir sonst in Bezug auf das Projekt haben. Wir könnten eine Anbaufläche von bis zu einem Hektar für Vanille schaffen. Die zu erwartenden Erträge würden einen Teil der hohen Kosten unserer Schule decken. Gleichzeitig liessen sich mehrmals im Jahr zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen. Einige davon wären für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung geeignet, was auf dem Campus bisher eher die Ausnahme ist. Da hier die körperlich anspruchsvolle Arbeit auf den Feldern und in den Handwerksbetrieben die Regel ist. Auch für die Frauen aus der Region gäbe es neue Jobs. Zum Beispiel beim Bestäuben, für das es jeder Menge Fingerfertigkeit bedarf.
Darum: Drücken wir uns allen die Daumen!
Die Tahiti-Vanille (Vanilla tahitensis) ist eine immergrüne Pflanzenart aus der Familie der Orchideen. Neben der klassischen Bourbon-Vanille – die überwiegend aus Madagaskar, den Komoren und Reunion stammt – ist die Tahiti-Vanille die zweitwichtigste Art für den kommerziellen Anbau, der fast ausschliesslich zur Gewinnung des Vanille-Gewürzes erfolgt. Das Gewürz wird dabei aus der als Vanilleschote bezeichneten fermentierten Kapselfrucht gewonnen. Diese bildet sich, nachdem die Bestäubung der Blüten erfolgreich war.
Das Bestäuben der Blüten erfolgt traditionell von Hand. Dabei ist höchste Eile geboten. Denn bereits nach wenigen Stunden verwelken die Blüten und es dauert bis zu einem Jahr, bis die Vanille neue Blüten ausbildet. Die Hauptanbaugebiete der Tahiti-Vanille liegen heute immer noch im Bereich des Südpazifiks. Aufgrund ihrer aromatischen Eigenschaften werden die Schoten der Tahiti-Vanille traditionell vor allem in der Parfümherstellung verwendet. Sie findet aber auch immer stärkeren Einsatz in der Spitzengastronomie.